1.
Twitter-Nutzerin NixSuruek hat in einem Twitter-Thread darüber gesprochen, welche Erfahrungen sie gemacht hat, nachdem sie sexuelle Belästigung zur Anzeige brachte.
In ihrem Bericht geht sie zunächst darauf ein, womit sie konfrontiert wurde, nachdem sie bei der Polizei Anzeige erstattet hatte.
„Ich wurde von einem Mann sexuell belästigt”, schreibt die Nutzerin, die im Gespräch mit BuzzFeed um Anonymität gebeten hat. Zunächst habe sie sich an die Beratungsstelle der Institution gewendet, in der es zu dem Übergriff kam. Nachdem der Belästiger mit den Vorwürfen konfrontiert wurde, habe er eine Unterlassungserklärung von ihr gefordert, damit sie nicht mehr über den Vorfall sprechen könne.
„Ich habe das nicht unterschrieben, weil diese Dinge genau so geschehen sind“, so @NixSuruek. Eine Anwältin habe ihr zu rechtlichen Schritten geraten. Somit standen die Anzeige wegen sexueller Belästigung gegen ihn und eine Unterlassungsklage gegen die Twitter-Nutzerin im Raum.
Die Anzeige wurde eingestellt, da es Aussage gegen Aussage stand. Die Klage beschreibt sie als furchtbar, denn die Beweislast habe bei ihr gelegen. Seine zwei Anwälte hätten ihre Glaubwürdigkeit diskrediert, während ihre Anwältin sie vor Gericht als eingeschüchtert und verunsichert hätte darstellen wollen. Die Nutzerin verlor die Klage.
Im Anschluss daran gibt die Nutzerin anderen Betroffenen acht Ratschläge, die ihre eigenen Erfahrungen sie gelehrt haben.
2.
Es ist okay, keine rechtlichen Schritte einzuleiten.
3.
Es kann zu einer sehr unangenehmen Befragung vor Gericht kommen.
4.
Du musst mit ungeahnten Folgen rechnen.
5.
Suche dir den passenden Rechtsbeistand.
6.
Genauer: Such dir jemanden, der sich der Komplexität bewusst ist.
7.
Vertrau deinem Gefühl!
8.
Suche dir Unterstützung.
9.
Sexuelle Belästigung ist Gewalt!
„Als Gesellschaft haben wir eine Verantwortung darüber zu sprechen, was sexualisierte Gewalt ermöglicht, wie wir Übergriffe verhindern können und wie wir als Gesellschaft und strukturell eigentlich mit Betroffenen umgehen“, so @NixSuruek.
Beim Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe e.V. finden betroffene Frauen verschiedene Hilfsangebote.
Außerdem ist das Hilfetelefon rund um die Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 116 016 zu erreichen (bei Bedarf mit Dolmetscherin).
Saba MBoundza ist Senior Publishing Strategist bei BuzzFeed und lebt in Berlin.
Contact Saba MBoundza at saba.mboundza@buzzfeed.com.
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