Diese Recherche ist eine Kooperation mit CORRECTIV und wurde übercrowdfunding.correctiv.org, sowie durch dieVolkart Stiftungfinanziert.
Es ist ein Mittwochnachmittag im Mai 2017, als Kalima beschließt, ihren Vergewaltiger anzuzeigen. Die Marokkanerin sitzt in einem Café in der südspanischen Stadt Palos de la Frontera, um sie herum essen Handwerker und Büroangestellt zu Mittag. An den Wänden Deko-Fischnetze und Plastik-Krabben. Es riecht nach Fisch und Bratfett. Kalima arbeitet auf einer Erdbeerfarm nur wenige Kilometer entfernt und das Leben dort ist die Hölle. Es gibt keine Küche, in einem Zimmer schlafen sechs Frauen, nur einmal in der Woche können sie duschen. Und dann ist da ihr Vorgesetzter Abdelrahman, ein Mann aus Marokko. „Er kommt immer am Abend“, sagt Kalima.
„Er hat die Telefonnummern aller Frauen.“ Er zwingt sie, Sex mit ihm zu haben, sagt Kalima. Jede Nacht mit einer anderen Frau. „Wenn du nein sagst, bestraft er dich bei der Arbeit.“ Kalima hat Angst, ist verzweifelt. Deshalb ist Kalima nicht ihr richtiger Name. Aus rechtlichen Gründen wurden auch die Namen ihrer Vorgesetzten geändert. Kalima arbeitet nun schon zwei Monate lang in Spanien, Abdelrahman hat sie seitdem mehrfach vergewaltigt. Sie fängt an zu weinen, sagt, dass sie verletzt ist und Schmerzen beim Sitzen hat, dass sie das nicht mehr aushält. Wenn sie später auf die Farm zurückkehrt, wird es das letzte Mal sein.
Dass Kalima Abdelrahman anzeigen will, macht sie zu einer seltenen Ausnahme. Meistens schweigen die Frauen. Sie haben Angst davor, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Und werden allein gelassen. Weil die Frauen häufig Arbeitsmigrantinnen sind, die Sprache nicht sprechen und direkt auf den Feldern leben, ist es für sie fast unmöglich, Anzeige zu erstatten oder sich Hilfe zu holen. Weder Polizei noch Justiz, weder Gewerkschaften noch andere Organisationen kommen ihnen zur Hilfe. Deshalb bleiben viele Vergewaltigungen ein Geheimnis, nur Frauen und Täter wissen Bescheid. Und deshalb wurde darüber bisher kaum geschrieben.
Sie zeigt außerdem, dass mutmaßliche Täter fast immer straffrei bleiben und lokale Gewerkschaften und die Polizei, aber auch die verantwortlichen Behörden in Spanien nicht genug zum Schutz der Frauen beitragen. Gewerkschafter sprechen gegenüber BuzzFeed News von Sklaverei.
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BuzzFeed News hat mit mehr als 100 Erntehelferinnen in Spanien, Marokko und Italien gesprochen und dazu dutzende Interviews mit Wissenschaftlern, Gewerkschaftern, Sozialarbeitern, Priestern und Menschenrechtsaktivisten geführt.
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28 Frauen gaben BuzzFeed News gegenüber an, von ihren Vorgesetzten sexuell belästigt oder vergewaltigt worden zu sein. Rund 50 weiteren Frauen wurde körperliche Gewalt angetan und sie wurden bedroht.
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Alle gut 100 Frauen sagten BuzzFeed News gegenüber, dass sie von ihren Vorgesetzten verbal belästigt, beschimpft und gedemütigt wurden. Nur eine Handvoll Arbeiterinnen erstattete Anzeige bei der Polizei. Keiner der mutmaßlichen Täter wurde zur Rechenschaft gezogen.
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Lokale Hilfsorganisationen behaupten gegenüber BuzzFeed News, es gebe keine Probleme.
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In Spanien gibt es rund um die Erntezeit einen Anstieg von Schwangerschaftsabbrüchen. Sozialarbeiterinnen vermuten, dass dies ein Hinweis auf Missbrauch sein könnte.
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Die Frauen ernten vor allem Erdbeeren und Tomaten, die als „sicher und nachhaltig“ zertifiziert an deutsche Supermärkte verkauft werden.
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Global GAP, das Unternehmen, das diese Zertifikate ausstellt, hat angekündigt, eine Untersuchung einzuleiten.
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Deutsche Supermärkte wie LIDL sehen sich nicht in der Verantwortung.
Die Arbeiterinnen nennen es das Haus der weinenden Frauen. Hier hat Abdelrahman Kalima missbraucht, inmitten eines Labyrinths aus kilometerlangen Feldern, die durch schlammige Gräben getrennt sind. Rund hundert Frauen aus Marokko und Rumänien leben auf der Farm. Früh am Morgen stehen sie auf, um hunderte Kisten voller Erdbeeren und Himbeeren zu sammeln. Am Himmel erheben sich die Schlote einer Chemiefabrik, zu ihren Füßen knien die Frauen zwischen endlosen Reihen aus Erdbeeren im Matsch.
Keine der Frauen wagt es, in der Nähe des Hauses mit Journalistinnen zu sprechen. Damit sie nicht mit Fremden gesehen werden, kommen zwei marokkanische Arbeiterinnen zu einer Farm in der Nähe, auf der sie Freundinnen haben. Sie schließen die Küchentür und schauen vorsichtig auf das kleine Fenster. Sabiha arbeitet seit Anfang März hier. Der Chef der Firma, der Vorgesetzte von Abdelrahman, sei „grausam und herzlos“, sagt Sabiha. Sie fürchtet Konsequenzen, deshalb ist auch ihr Name geändert.
„Er schreit, weil wir Arabisch reden, weil wir kein Spanisch können. Er beleidigt uns ständig.“ Manchmal dürfen sie eine ganze Woche lang nicht duschen, sagen Sabiha und ihre Kolleginnen. Bei Temperaturen weit über 40 Grad und nach harter Arbeit auf den Feldern sei das ein Albtraum.
Sie darf keine Pause machen, sagt Sabiha, selbst wenn ihr der Rücken wehtut, vom vielen Bücken, um die Beeren aufzusammeln. „Er sagt mir, ich soll mehr Kisten mit Erdbeeren vollmachen, mehr und immer mehr“, sagt Sabiha. Der Chef schlägt und tritt die Arbeiterinnen, sagen die Frauen. Sabihas Augen füllen sich mit Tränen, als sie darüber spricht. „Es ist die Hölle auf Erden.“
„Abdelrahman hat mich isoliert und dazu gezwungen, mit ihm zu kommen“, sagt Kalima. „Wenn ich ihm nicht gehorche, bringt er mich um, hat er gesagt.“ Er habe sie mitten ins Feld geführt, sagt sie, weit weg vom Haus. „Ich sollte mich vor ihm hinknien und er hat mich zum Analsex gezwungen.“ Abdelrahman habe sie über mehrere Wochen im März und April 2017 regelmäßig vergewaltigt.
BuzzFeed News kann zeigen, dass Erdbeeren, die Frauen wie Kalima ernten, auch in deutschen Supermärkten verkauft werden. Nachdem die Erdbeeren das Feld verlassen und für den Endverbrauch verpackt sind, erhalten sie ein Global GAP („Good Agricultural Practice“) Zertifikat. Global GAP ist ein Unternehmen, das Erzeugern von Feldfrüchten, Viehzucht oder Aquakultur zertifiziert, dass ihre Produkte „sicher und nachhaltig“ seien. Nach eigenen Angaben ist Global GAP die weltweit am weitesten verbreitete, nicht-staatliche Zertifizierung im Bereich Lebensmittelsicherheit.
Mithilfe des Global GAP Zertifikats konnte BuzzFeed News herausfinden, dass der Arbeitgeber von Kalima eine größere Genossenschaft namens „Sociedad Cooperativa Andaluz Santa Maria de la Rabida“ beliefert, besser bekannt unter dem Markennamen „Fréson de Palos“. 2014 gab die Genossenschaft an, der „größte Erdbeerproduzent in ganz Europa“ zu sein.
Global GAP antwortet auf Anfrage von BuzzFeed News:
Soziales Wohlergehen der Arbeiter auf den landwirtschaftlichen Betrieben sei für Global GAP sehr wichtig. „Die Umstände […] befinden sich im kriminellen Bereich und sind unter keinen Umständen zu tolerieren“, so ein Sprecher in einer Email an BuzzFeed News.
Erdbeeren der Marke „Fréson de Palos“ werden nach ganz Europa exportiert, auch nach Deutschland. Das bestätigt eine Mitarbeiterin der Genossenschaft in einem Telefongespräch mit BuzzFeed News Anfang März 2018. Die Mitarbeiterin bestätigt auch, dass sie mit dem Arbeitgeber von Kalima zusammenarbeiten und bezeichnet die Farm als Geschäftspartner. Eine schriftliche Anfrage zu den Vorwürfen wurde von der Genossenschaft nicht beantwortet.
Es ist wahrscheinlich, dass Erdbeeren von Feldern in Huelva, auf denen sexuelle Ausbeutung von Frauen Alltag ist, in vielen Supermärkten in Deutschland landen. BuzzFeed News hat zum Beispiel Erdbeeren der andalusischen Genossenschaft Santa Maria de la Rabida, für die auch Kalima und Sabiha gearbeitet haben, in einem Lidl-Supermarkt in Nordrhein-Westfalen gefunden.
Eine Pressesprecherin von Lidl verweist in einer Stellungnahme auf Global GAP. Erzeuger seien zertifiziert und würden regelmäßig kontrolliert. Darüber hinaus übernehme Lidl „soziale und ökologische Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“ Dies sei in den Unternehmensgrundsätzen festgeschrieben, deren Einhaltung durch einen entsprechenden „Code of Conduct“ abgesichert werden. Diesem müssten die Lieferanten zustimmen.
„Wir distanzieren uns von Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen jeglicher Art. Sollten uns konkrete Sachverhalte bezüglich Verstößen gegen diese Bestimmungen vorliegen, gehen wir dem nach und leiten entsprechende Schritte ein. Bei den von Ihnen geschilderten Praktiken handelt es sich nach unserer Ansicht um strafrechtlich relevante Tatbestände, die auch als solche behandelt werden sollten“, so die Sprecherin.
Auf eine mögliche eigene Verantwortung für die konkreten Vorkommnisse vor Ort oder Möglichkeiten, diesen als Unternehmen aktiv zu begegnen, geht Lidl in seiner Antwort mit keinem Satz ein.
Kalima hat Abdelrahman angezeigt, aber ihr Leben hat sich dadurch nicht verbessert. Das hat Kalima mit all den Frauen gemeinsam, mit denen BuzzFeed News in Italien, Spanien und Marokko Interviews geführt hat. Auf ihrer letzten Fahrt zurück zur Farm ist es im Auto ganz still. Kalima trägt eine Sonnenbrille, obwohl es schon dunkel ist. Es geht ohne Scheinwerferlicht über eine Schotterstraße zwischen den Schloten der Fabriken, hinein in das Gewirr aus Gassen und endlosen Reihen aus weißem Plastik. Kalima zieht sich einen dunklen Pullover über den Kopf und versteckt sich zwischen den Sitzen. Ein Stück abseits ihrer Farm steigt sie aus, verschwindet ins Dunkel.
Sie muss sich verstecken wie eine Schwerkriminelle, weil sie heute im Krankenhaus zum ersten Mal öffentlich gesagt hat: „Mein Vorgesetzter vergewaltigt mich.“ In ihrem Bericht notieren die Gynäkologin und der Gerichtsmediziner „sexuelle Aggression“ als Grund für Kalimas Verletzungen. Aber die Ärzte sagen ihr auch: Ohne einen Beweis, etwa eine Spermaprobe, sei es sehr schwer, Abdelrahman juristisch zu belangen.
Am nächsten Morgen flieht Kalima. Noch bevor die Sonne aufgeht rafft sie ihre Kleider zusammen, packt ihren einzigen Koffer und verlässt die Farm. Gemeinsam mit einer Anwältin erstattet sie Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Sie betritt das Gebäude in einem tiefblauen Gewand, dass ihren ganzen Körper umhüllt, ein traditionelles Kleid aus dem Atlasgebirge. Die Frauen dort, sagt man, seien besonders stark und stolz. Kalima wappnet sich. An diesem Tag klingelt ihr Handy oft. Einmal, zweimal, dreimal, viermal. Sie sagt: „Abdelrahman“. Und lässt es klingeln.
Direkt nach ihrer Anzeige wird Kalima zur Beauftragten gegen Gewalt gegen Frauen in Huelva gebracht. Die Sozialarbeiterin dort hört sich alles an und fragt dann sehr laut: „Anal? Anal?“ Kalima nickt stumm. Dann bringt die Sozialarbeiterin Kalima nach unten, dort wartet ein Taxi, dass sie in ein Frauenhaus bringen soll. Kalima spricht kein Spanisch und versteht kaum, was um sie herum passiert. Sie weint jetzt heftig, ihr Gesichtsschleier färbt sich dunkel von den Tränen. Dann nimmt sie die Hand der Sozialarbeiterin und küsst sie zum Dank, steigt ins Taxi und ist weg.
Wenige Wochen später muss Kalima vor Gericht gegen ihren mutmaßlichen Vergewaltiger aussagen. Abdelrahman ruft sie weiter an und droht, sie umzubringen, sagt Kalimas Anwältin in einem Telefonat mit BuzzFeed News.
Im Sommer 2017 kehrt Kalima nach Marokko zurück. Dort steht sie vor dem Nichts. Weil ihre Arbeit in Spanien die einzige Einkommensmöglichkeit für die ganze Familie war, ist sie auf die Hilfe einer lokalen Wohltätigkeitsorganisation angewiesen. Diese versorgt die Familie mit Mehl und Gemüse, damit sie nicht hungern muss. Kalimas Mann ist krank und bettlägerig, er kann nicht zum Unterhalt der Familie beitragen.
Kalima hat ihrer Familie nicht erzählt, was ihr in Spanien zugestoßen ist. Das Gerichtsverfahren gegen ihren mutmaßlicher Vergewaltiger läuft nach Informationen von BuzzFeed News noch immer. Ehemalige Kolleginnen von Kalima bestätigten BuzzFeed News zuletzt Ende September 2017, dass Abdelrahman weiter auf der Farm arbeitet.
Palos de la Frontera ist eine Stadt, der die Erdbeeren Reichtum gebracht haben. Rund 80 Prozent der nach Deutschland gelieferten Erdbeeren stammen aus der Region Huelva in Andalusien. Die Region ist der größte Erdbeerproduzent Europas. Unter einem weißen Meer von Plastik-Gewächshäusern ernten vor allem Frauen jedes Jahr mehr als 300.000 Tonnen Erdbeeren.
Das sogenannte rote Gold verspricht finanzielle Stabilität und Arbeitsplätze. Im Jahr 2017 exportierte Spanien Erdbeeren im Wert von rund 600 Millionen Euro, angeblich die beste Erdbeerernte seit 40 Jahren. Mit Journalisten wollen die Einheimischen aber nicht über das Geschäft sprechen. Eine wiederholte Anfrage von BuzzFeed News wurde von regionalen Handelsorganisationen wie Freshuelva und der andalusischen Regierung nicht beantwortet.
Der Bedarf an billigen, ungelernten Arbeitskräften in Huelva nimmt stetig zu. Kalima, Sabiha und ihre Kolleginnen kommen aus Regionen Marokkos, in denen es kaum Jobs gibt. Die Arbeit in Spanien ist für sie eine Möglichkeit, der Armut zu entkommen. Sie arbeiten von sechs Uhr morgens bis zu einer oft nur halbstündigen Mittagspause und dann oft wieder den ganzen Nachmittag bis zum Abend. Dabei verdienen sie nicht mehr als 30 Euro am Tag. Wenn das Wetter zu schlecht für die Ernte ist, werden sie nicht bezahlt. Manchmal werden sie aus völlig willkürlichen Gründen mit Arbeitsentzug bestraft, zum Beispiel für das Zerdrücken von Früchten. Diese finanzielle Abhängigkeit der Frauen nutzen die Täter aus.
Die Frauen geben an, dass sie von örtlichen Institutionen, Gewerkschaften und Frauenrechtsorganisationen allein gelassen werden. In Gesprächen mit BuzzFeed News sagen lokale Frauenrechtsorganisationen, es gebe keine Belästigungen, keinen Missbrauch, keine Vergewaltigungen von Feldarbeiterinnen. Wiederholte Versuche, Gewalt an Arbeiterinnen mit dem örtlichen Roten Kreuz, der Caritas oder den Frauenrechtsorganisation „Huelva Acoge“, sowie „Frauen in Konfliktregionen“ (Mujer en Zone de Conflictos) zu diskutieren, blieben erfolglos.
In persönlichen Gesprächen mit Vertretern der Caritas und des Roten Kreuzes wurde BuzzFeed News zunächst versprochen, dass ein Interview über die Situation der Erntehelferinnen oder sogar ein Besuch auf den Farmen möglich sei. Diese Termine wurden dann immer wieder verschoben. Auf schriftliche Anfragen, ob den Organisationen Fälle von Missbrauch bekannt sind, erhielt BuzzFeed News keine Antwort. Eine Sprecherin der Frauenrechtsorganisation „Huelva Acoge“ sprach in einem Interview mit BuzzFeed News davon, dass sie Unterkünfte regelmäßig besuche. Dort sei alles in Ordnung. Von Missbrauch habe sie noch nie gehört. Die Frauen, die mit BuzzFeed News gesprochen haben, geben an, auf ihren Farmen nicht von Hilfsorganisationen besucht worden zu sein oder dass die Organisationen nur im Beisein des Chefs dort gewesen seien.
Die Organisation „Frauen in Konfliktregionen“, die selbst eine Studie zum Thema Missbrauch von Erntehelferinnen durchgeführt hat, wollte mit BuzzFeed News nach einer ersten Zusage plötzlich nicht mehr über das Thema sprechen. Beim Versuch, eine Mitarbeiterin im Büro darauf anzusprechen, wurde diese wütend und warf die Journalistinnen hinaus.
Die einzige Gewerkschaft, die sich BuzzFeed News gegenüber zu dem Thema äußert, ist das Sindicato Andaluz de Trabajadores (SAT). In Huelva hat die Gewerkschaft nur zwei Vertreter, Jose Antonio Brazo Regalado und seine Frau. Während Regalado durch die Reihen von Gewächshäusern fährt, erklärt er, warum sexueller Missbrauch seiner Meinung nach so ein Tabu in Huelva ist.
„Eine Frau kam weinend zu mir, weil ihr Chef sie missbraucht hat“, sagt er. „Das Gefühl der Ohnmacht ist groß. Sie konnte nichts tun. Es ist unmöglich.“ Als kleine Gewerkschaft kann auch SAT den betroffenen Frauen nicht helfen, sagt Regalado, weil die Gewerkschaft darauf angewiesen ist, dass Frauen die Übergriffe den Behörden melden. Doch viele Frauen sind zu ängstlich – ein Teufelskreis.
„In Huelva findet die schlimmste Ausbeutung der landwirtschaftlichen Arbeit in ganz Andalusien statt, das ist Sklaverei“, sagt er. „Behörden, die Polizei, die Arbeitsaufsicht, alle schauen in die andere Richtung.“ Seine Gewerkschaft darf die Arbeiterinnen auf den Feldern nicht besuchen. Die Farmer wissen nach kürzester Zeit, dass sich jemand auf dem Gelände befindet.
Als Regalado gemeinsam mit BuzzFeed News eine Unterkunft in Palos de la Frontera besuchen will, dauert es keine fünf Minuten, bis ein Auto auf den Feldweg geschossen kommt. Ein wütender Landwirt steigt aus und droht Regalado mit der Polizei, weil er unerlaubt das Gelände betreten habe. Regalado versucht, auf ihn einzureden, doch der Mann redet sich in Rage, folgt BuzzFeed News und dem Gewerkschafter zum Auto, droht Regalado Prügel an, ruft die Polizei und blockiert das Auto vom Wegfahren. Als die Reporterinnen es schaffen, sich freizufahren und gemeinsam mit Regalado flüchten, verfolgt der Landwirt die Gruppe eine weite Strecke mit dem Auto, bevor er abgehängt wird.
Regalado versucht es an diesem Tag noch auf drei weiteren Farmen, doch die Frauen dort scheinen verängstigt, wiederholen immer wieder: „Todo bien, todo bien – alles ist gut.“ Dabei sind ihre Zimmer mit sechs oder mehr Frauen völlig überbelegt, teilweise gibt es keine Küche, die Wände schimmeln, es stinkt nach Pestiziden und Abgasen aus der nah gelegenen Chemiefabrik. Ein Landwirt hat selbst Angst, sagt er im Gespräch mit Regalado. Er wisse, dass es Gewalt und Missbrauch gebe, sagt der Mann. Als BuzzFeed News fragt, warum er seine Kollegen nicht darauf anspreche oder Anzeige erstatte, sagt der Mann: Jeder soll sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern.
Um die Frauen scheint sich in Südspanien niemand zu kümmern. Sich an Polizei und Justiz zu wenden scheint nahezu unmöglich für die Frauen, weil sie kein Spanisch sprechen und den Missbrauch vor Gericht nur schwer beweisen können. Auf die Frage nach laufenden Ermittlungen oder Statistiken in Bezug auf sexualisierte Gewalt und Missbrauch antwortet ein örtlicher Polizeibeamter in Palos de la Frontera: „Sexueller Missbrauch ist keine spanische Sache.“
Die Konsequenz ist, dass es nur wenige Fälle vor ein Gericht schaffen. Im April 2014 verurteilte das Landgericht Huelva die Farmer Martin, Carlos Ramon und Ambrosio wegen eines „Verstoßes gegen moralische Integrität und sexuelle Belästigung“. Die Gerichtsdokumente enthalten keine Nachnamen der Täter. Ihre Opfer waren marokkanische Arbeiterinnen, die 2009 für Martin gearbeitet hatten.
„Hündinnen, wir schicken euch zurück nach Marokko. Da hungert ihr.“ So sollen Martin, Carlos Ramon und Ambrosio die Frauen den Gerichtsdokumenten zufolge beleidigt haben. Die Arbeiterinnen waren gezwungen, auf dem Acker zu urinieren und wurden von den Männern körperlich angegriffen. Eine der Arbeiterinnen, Inmaculada, wurde mit einer Eisenstange auf ihre Beine geschlagen. Die Männer forderten „sexuelle Gefälligkeiten“ von den Frauen, sonst würden sie ihren Job verlieren.
Es gibt noch einen weiteren Hinweis auf weit verbreiteten sexuellen Missbrauch: Die Abtreibungsrate in Palos de la Frontera ist sehr hoch und die meisten Frauen, die eine Abtreibung vornehmen lassen, sind Gastarbeiterinnen.
Josefa Mora Gomez ist Sozialarbeiterin im örtlichen Zentrum für öffentliche Gesundheit und muss jeden Antrag auf Abtreibung genehmigen. „Während der Erntesaison, wenn Gastarbeiterinnen kommen, gibt es einen Anstieg bei Abtreibungen und die Mehrheit der Anfragen kommt von marokkanischen, rumänischen und bulgarischen Frauen.“ Laut Gomez gab es in Palos und dem Nachbarort Moguer im Jahr 2016 185 Abtreibungen, 90 Prozent davon wurden von Gastarbeiterinnen verlangt. Sie vermutet, dass viele Abtreibungen auf Vergewaltigungen zurückzuführen sind.
In Italien finden sich ähnliche Muster: Die italienische Zeitschrift L’Espresso schreibt im Sommer 2017, dass die Zahl der Abtreibungen in der Stadt Vittoria, einem wichtigen Anbaugebiet für Tomaten, deutlich höher ist als in vergleichbaren Städten in anderen Regionen Italiens. Und vermutlich sind die offiziellen Zahlen nur die Spitze des Eisbergs. In den Statistiken sind keine Frauen berücksichtigt, die auf illegalem Weg oder in ihrem Heimatland abtreiben.
In Italien ist die Ausbeutung von Erntehelfern ein Geschäft krimineller Organisationen wie der Mafia. Illegale Vermittler – sogenannte caporali – beschaffen den Unternehmen billige Arbeitskräfte, kontrollieren sie und kassieren Geld für Essen, sowie Transport und Unterkunft.
In Apulien werden rund 40.000 Italienerinnen und 18.000 Gastarbeiterinnen in der Landwirtschaft ausgebeutet. Das schreibt die italienische Gewerkschaft FLAI-CGIL. Italien ist der weltweit zweitgrößte Hersteller von Tomatenprodukten und exportierte zuletzt mehr als fünf Millionen Tonnen Tomaten, hauptsächlich nach Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Japan und Russland.
Die Frauen arbeiten zwölf Stunden am Tag, verdienen 25 bis 30 Euro und werden für dieselbe Arbeit weniger gut bezahlt als Männer. Viele Frauen werden zudem diskriminiert und sexuell belästigt. „Sicherlich fünf von zehn Arbeitgeber in unserer Region belästigen Arbeiterinnen auf den Feldern“, sagt Rosaria Capozzi, ehemalige Direktorin von „Progetto Aquilone“, die von Gewalt betroffene Frauen unterstützt.
BuzzFeed News hat 2016 und 2017 mit 40 betroffenen Erntehelferinnen in Sizilien und Apulien gesprochen. Alle Frauen bestätigen, dass sexuelle Belästigung und Vergewaltigung durch Vorgesetzte ein massives Problem sei, das man aber nur schwer vor einem Gericht beweisen könne. Zwei der Frauen, mit denen BuzzFeed News gesprochen hat, hatten ihre Vergewaltigung bei der Polizei angezeigt. Ihre Aussagen wurden von Sozialarbeiterinnen unterstützt. Trotzdem wurden ihre Vorgesetzten juristisch nicht belangt.
Im November 2016 wurde in Italien ein neues Gesetz gegen die Ausbeutung von Arbeitskräften in der Landwirtschaft eingeführt. Das Gesetz bestraft Arbeitgeber, die Arbeiter durch illegale Vermittlungsagenturen rekrutieren, ausbeuten, einschüchtern, bedrohen oder ihnen Gewalt antun. Aber der Kern des Problems – der Mangel an Beweisen – bleibt weiter bestehen. „Es ist fast unmöglich, Missbrauch den Strafverfolgungsbehörden zu melden. Arbeiterinnen glaubt man nicht so leicht und vor allem ist es nicht möglich, ausreichend Beweise für einen Prozess zu sammeln“, sagt Emanuele Bellassai, eine italienische Sozialarbeiterin, die bereits mehrfach für misshandelte rumänische Frauen bei der Polizei ausgesagt hat.
„Ich glaube nicht, dass dieses Gesetz wirklich hilft“, sagt Davide, der nach einem Unfall vor zwei Jahren nicht mehr in der Ernte aushilft. Seine Frau arbeitet noch immer auf den Tomatenfeldern und ist nun der Haupternährer. „Wenn du sexuelle Belästigung oder eine Vergewaltigung melden willst, musst du es beweisen.“
„Aber auf den Feldern gibt es keine Solidarität und keine Zeugen.“
„Sie reden mit dir wie mit einem Tier“, sagt Latifah. Sie sitzt auf der Rückbank eines Autos, die Fenster sind zu, es ist stickig und heiß. Neben ihr sitzt eine Arbeitskollegin, ein Kleinkind auf dem Schoß.
„Wollen die Männer Sex von euch?“
„Ja.“
„Ist dir das selbst passiert? Hat dich jemand belästigt oder wollte mit dir schlafen?“
„Ja, viele.“
„Wer war das?“
„Der Vorarbeiter, der Chef…sie sind alle gleich.“
„Es ist Erpressung“, sagt die Arbeitskollegin von Latifah.
Latifah ist 25, haben die Reporterinnen auf einer Landstraße im Süden Marokkos getroffen, in der Region Souss-Massa. Sexuelle Belästigung von Erntehelferinnen ist hier ein genauso großes Problem wie in Spanien. Mit einem Unterschied: Frauen wie Latifah wollen reden.
BuzzFeed News hat mit einem Dutzend Frauen in der Region Souss-Massa gesprochen, die angeben, von ihrem Vorgesetzten sexuell belästigt oder vergewaltigt worden zu sein – oder Belästigung von Kolleginnen direkt mitangesehen zu haben. Auch in Lokalnachrichten und sozialen Medien ist Belästigung ein Thema.
Nirgendwo in Marokko ist die Dichte an Gewächshäusern höher als in Souss-Massa, vor allem rund um die Stadt Ait Aimera. Als die Reporterinnen versuchen, auf dem Freitagsmarkt mit Erntehelferinnen ins Gespräch zu kommen, folgt ihnen ein Polizist durch den Markt. Der Polizist schaut genau, mit wem sie reden. Vertraulich können die Reporterinnen mit den Frauen nur im eigenen Auto reden – so wie mit Latifah. Oder bei den Frauen zu Hause.
Es ist Mitte Mai 2017 und nach einem Tag sengender Hitze taucht die Dämmerung das fensterlose Ziegelhaus in Ait Aimera in Dunkelheit. Vier Erntehelferinnen haben sich zu Tee und Süßigkeiten versammelt. Alle Frauen um den Tisch haben in den umliegenden Feldern gearbeitet. Sie tauchen pfannkuchendickes Brot in zähen, goldenen Honig, während sie davon sprechen, was ihnen dort passiert ist.
„Ich habe 2016 drei Monate lang in Tomaten-Gewächshäusern mit einem Vorgesetzten gearbeitet, der Brahim hieß“, sagt Asmaa, die Jüngste von allen. Weil Asmaa Angst davor hat, dass sie sozial stigmatisiert wird und Brahim sich an ihr rächen könnte, haben wir ihren Namen geändert. Asmaa ist Studentin und arbeitet während der Semesterferien oder an Wochenenden auf den Farmen. Weil sie beide Eltern bei einem Unfall verloren hat, ist sie auf das Einkommen angewiesen. Sie finanziert damit ihr Studium und sorgt für ihre beiden jüngeren Geschwister. Eine Situation, die Brahim auszunutzen wusste.
„Er hat oft versucht, mich zu belästigen“, sagt Asmaa. „Er hat mich auf der Arbeit von den anderen getrennt und er hat versucht, mich anzufassen.“
Das Unternehmen, für das sie damals arbeitet, ist eines der größten in diesem Sektor und verkauft vor allem Tomaten, hauptsächlich nach Großbritannien. Die Straßen in der Region Souss-Massa sind mit riesigen Reklametafeln gesäumt, auf denen das Unternehmen für seine neueste Tomatensorte wirbt: gesünder, widerstandsfähiger, saftiger. Auf den Feldern ernten Frauen wie Asmaa für umgerechnet etwa sechs Euro Lohn am Tag.
Marokko will auf den europäischen Lebensmittelmärkten konkurrenzfähig werden. Fast 40 Prozent aller Marokkaner arbeiten in der Landwirtschaft. Kirschtomaten aus Souss-Massa können in vielen deutschen Supermärkten gekauft werden. Vermutlich werden viele dieser Tomaten von Frauen geerntet, die bei der Arbeit belästigt oder missbraucht wurden.
Missbrauch ist in der marokkanischen Landwirtschaft weit verbreitet. Für den Norden des Landes, wo hauptsächlich Erdbeeren angebaut werden, hat die Menschenrechtsorganisation „Solidarische Hände“ (Mains Solidaires) vor einigen Jahren fast 2000 Verstöße gegen das marokkanische Arbeitsgesetz notiert, darunter mehr als 100 Fälle von Beleidigung und ungerechtfertigter Bestrafung und zwei Fälle von Vergewaltigung. Die Organisation Shaml dokumentierte in Gesprächen mit Landarbeitern insgesamt 855 Fälle sexueller Gewalt, von Belästigung bis Vergewaltigung.
„Femmes du Sud“, die einzige Frauenrechtsorganisation in Souss-Massa, war dagegen nicht bereit, mit BuzzFeed News zu sprechen. Einer Angestellten zufolge sind die meisten hilfesuchenden Frauen Erntehelferinnen. Die Angestellte wollte ihren Namen aus Angst vor einer Entlassung nicht öffentlich machen.
„Das Erste, was er macht, ist deine Hand anzufassen“, sagt die Studentin Asmaa. Ihr Vorgesetzter habe ihr absichtlich Aufgaben gegeben, bei denen sie sich häufig habe bücken müssen und ihr dann auf den Hintern geschlagen. „Mir ist aufgefallen, dass er den Mädchen gefolgt ist, wenn sie auf die Toilette gegangen sind“, sagt sie. „Er hat ein Loch gemacht und sie dadurch gefilmt.“
Asmaa stellte einen Eimer vor das Loch und wehrte sich gegen die permanenten Übergriffe. Das habe ihren Vorgesetzten aggressiv gemacht, sagt sie. Als sie eines Tages einen Asthmaanfall bekommt, ruft er erst Stunden später einen Notarzt. Kurz darauf kündigt Asmaa. Jetzt steht Asmaa am Morgen neben Dutzenden anderen Frauen auf dem mawkaf von Ait Aimera. An diesem Sammelpunkt warten Arbeiterinnen in den frühen Morgenstunden auf Kleinbauern, die dort ihre Angestellten für den Tag auswählen. Sie klettern auf Pick-up-Trucks und bedecken ihre Gesichter mit einem traditionellen Schleier, der sie vor Hitze und Staub schützt.
Gewerkschaften wie die Marokkanische Arbeiterunion (UMT) wehren sich gegen niedrige Löhne und gefährliche Arbeitsbedingungen. „Vor 10 Jahren gab es keine soziale Absicherung, keinen sozialen Schutz, keine gesundheitliche Unterstützung für die Arbeiter“, sagt Houcine Boulbourj, Regionalsekretär der UMT. In den vergangenen Jahren hat die UMT langsam damit angefangen, sich auf Frauen zu konzentrieren. Mutterschaftsurlaub steht auf Boulbourj’s Liste, geschlechtergerechte Bezahlung und mehr weibliche Chefs. Mit mehr Frauen in Führungspositionen, so die Logik, käme sexuelle Belästigung weniger häufig vor.
„Wir fordern unabhängige und unparteiisches Gerichte und Behörden hier in unserer Region, weil wir sehen, dass die Behörden sich im Streitfall eher auf die Seite des Arbeitgebers schlagen, als auf die der Frauen“, sagt Abdallah Mahmaoui vom marokkanischen Verband für Menschenrechte, der auch mit der Gewerkschaft UMT zusammenarbeitet. „Frauen haben nicht den Mut, ihre Rechte einzufordern, weil sie wissen, dass sie ungerecht behandelt werden.“
Menna lebt mit ihrem Sohn, ihrer Tochter und ihrem Ehemann in einem sogenannten duar von Ait Aimera. Einem ärmlichen Viertel, das hauptsächlich von Erntehelfern bewohnt wird. Die Menschen leben in einfachen Betonhäusern, meist ohne Fenster. Die Sonne steht tief am Himmel, über die Staubwege flitzen Hühner. Mit Frauen beladene Pick-Up Trucks tauchen aus den Feldern auf.
Weil ihr Mann Menna verboten hat, mit Journalisten zu sprechen, wurde ihr Name geändert. „Ich habe auf einer Farm gearbeitet, auf der ich von einem Gewerkschaftsangestellten sexuell belästigt wurde“, sagt sie. Menna spricht langsam, während sie sich an den Übergriff erinnert. Ihr jugendlicher Sohn beobachtet die Szene aufmerksam, versteckt hinter einem Vorhang.
„Er hat mich von hinten gepackt und versucht, mich in die Toilette zu zwingen“, sagt sie. „Ich habe mich gewehrt und ihn geschubst, da hat er mich wieder angegriffen.“ Menna sticht ihrem Angreifer schließlich mit einer Gartenschere in den Rücken, flüchtet ins Büro des Chefs. Sie zeigt den Mann bei der Polizei an, verurteilt wird er nicht. Andere Gewerkschafter im Unternehmen hätten für ihn ausgesagt, sagt Menna. Nachprüfen lässt sich das nicht mehr.
Plötzlich unterbricht sie sich. Das Telefon klingelt, es ist ihr Ehemann. Vom Sohn alarmiert fordert er sie auf, mit dem Reden aufzuhören. Er droht, die Polizei zu rufen, wenn BuzzFeed News die Aufzeichnung des Gesprächs nicht sofort löscht. Der Sohn kontrolliert, dass die Aufnahmen auch wirklich von der Kamera verschwinden. Dass der erste Teil des Gesprächs auf einer anderen SD-Karte aufgenommen wurde, hat er nicht mitbekommen. Auf einmal beginnt der Sohn mit seinem Smartphone Fotos von den Reporterinnen zu machen, sein Vater sei gleich da. Es bleibt nur, schnell zusammenzupacken und sofort zu gehen.
Draußen ist es pechschwarz. Die Reporterinnen steigen ins Auto, stecken sich die SD-Karte mit Mennas Interview in den BH und treten aufs Gaspedal. Das Auto fliegt über die Straße, die Felder rauschen vorbei. In der Heckscheibe verschwindet Ait Aimera in der Dunkelheit.
Mitarbeit: Faten Akhatou Bouchkaren
Pascale Müller ist Reporterin für Politik und sexualisierte Gewalt. Kontakt: Pascale.mueller@buzzfeed.com
Contact Pascale Mueller at pascale.mueller@buzzfeed.com.
Stefania Prandi is an award-winning journalist and photographer. She reported for example from Ethiopia, Argentina, Morocco, Spain and Italy – and published among others with Vice, Al Jazeera and El País. In April 2018 she published her first book in Italian, Oro rosso.
Contact Stefania Prandi at daniel.drepper+username@buzzfeed.com.
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